Studienfahrt nach Brüssel

Studienfahrt 2019. SICoR in Brüssel

Europa: Politik, Geschichte & Stadtleben

Als interdisziplinäres Diskussionsforum, mit Mitgliedern, die sich für Politik, Geschichte, technische Innovationen, Kultur, Bildung und natürlich Nachhaltigkeit interessieren, wird sich immer rege ausgetauscht, gelesen, diskutiert: ob auf der Busfahrt, beim Frühstück, bei der Stadtbesichtigung… es wird nie langweilig.

Doch all die Theorie ist zwar spannend und kann zu intellektuellem Austausch führen, aber nichts geht über die sinnliche Erfahrung von der eigenen Umgebung.

Der erste Eindruck von Brüssel war ein Realitätscheck.

Angekommen am Nordbahnhof in Brüssel, riecht es streng nach Urin und Elend, was daran liegt, dass eine Halle, die als Zwischenstation für Busse gedacht ist, als Unterkunft für Obdachlose und Flüchtlinge, die auf der Durchreise sind, genutzt wird – eine bloße Halle, die verglast ist und auf deren Boden sich Menschen mit all ihren Klamotten einrichten. Mehr haben sie nicht, keine Hygieneeinrichtung… Bilder, die man in den Nachrichten sieht, Berichte, die man aus Zeitungsberichten kennt, zeigen einem nicht die alltägliche Situation, in denen sich so viele Bewohner in Großstädten befinden, wo sie unterkommen und nächtigen.

Doch neben dieser Seite der Medaille vom Stadtleben, zeigte sich die multikulturelle Vielfalt Brüssels, die offizielle Mehrsprachigkeit und die Offenheit einer Stadt, mit deren Bewohnern man auf Englisch, Türkisch (und natürlich Deutsch) in Austausch kam. Ob in Imbissen, bei der Stadtbesichtigung oder beim Einkaufen, das Straßenbild ist geprägt von vielfältigen Einflüssen, bei denen sich Mannheimer gleich heimisch fühlen.

Das Europaviertel war natürlich der Hauptgrund unseres Besuches, wobei ein Rundgang durch das Haus der Europäischen Geschichte den Auftakt bildete, bei dessen Erkundung wir „The Limits of Growth“, die bekannteste Publikation des Club of Romes, entdeckten und jeder von uns etwas sehr Eigenes für sich selbst mitnahm, was er oder sie noch nicht über die Geschichte Europas wusste oder noch nicht in diesem Licht gesehen hatte. Als neugierige junge Europäer/-innen machten wir uns weiter auf den Weg zur Europäischen Kommission, um einen Einblick hinter die Kulissen zu erlangen. Der Rundgang führte uns in Sitzungssäle, wir stellten unsere Fragen und bekamen Anregungen für den nächsten Tag, an dem wir eine Führung im Europäischen Parlament hatten. Das Gespräch mit einem Mitarbeiter erweiterte unsere Eindrücke vom gestrigen Tag und rundete diese ab. Da man nie genug Informationen und Eindrücke sammeln kann, gingen wir anschließend ins Parlamentarium, in dem wir eine andere Seite europäischer Geschichte betrachten konnten, über neue Menschen erfuhren und zu Gesprächen und ganz persönlichen Eindrücken angeregt wurden.

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Europa als Vision und Europa in Progress – zwei Seiten einer Medaille. Es war spannend zu sehen, wie weit das Friedensprojekt gekommen ist. Aber ein roter Faden, der die Fahrt und die Themen durchzog, sind Träume und Visionen, die Menschen verbinden und ihnen Hoffnung schenken können – für eine nachhaltige, bessere Zukunft, in der wir leben wollen und die aus der Vergangenheit gelernt hat.

Dem Ruf nach Austausch zwischen jungen Menschen aus Europa wird von einigen unserer Mitglieder in diesem Semester gefolgt, sie nehmen am Erasmus-Programm teil. Sie werden uns im FSS‘20 wieder bereichern und mit neuen Erfahrungen in andere Denkweisen lenken und den Horizont von Diskussionen erweitern können, dieses Semester werden sie aber schmerzlich fehlen. Daher rufen wir dazu auf, uns als Initiative unter die Arme zu greifen und bei den wöchentlichen Plenarsitzungen, immer mittwochs um 19 Uhr, mitzuwirken: Ideen für eine nachhaltige Zukunft

Wir danken Absolventum herzlich für die Unterstützung!

Studienfahrt FSS 2018 – Den Haag

Unsere Studienfahrt nach Den Haag war ein voller Erfolg. Nach einer reibungslosen Hinfahrt verbrachten wir den Abend mit einer intensiven Diskussion über die Drogenpolitik in den Niederlanden und Deutschland. Zudem hatten wir zusammen ein traditionelles chinesisches Abendessen.

Am nächsten Tag konnten wir im Humanity House Einblicke in das Leben von Bürgerkriegsflüchtlingen erhalten. Nach einer Live-Simulation einer Fluchtsituation konnten wir uns dort ebenfalls interaktive Interviews mit Flüchtlingen aus verschiedenen Ländern anschauen. Beim Abendessen im Restaurant „Himalayan“konnten wir dann tatsächlich einen der Flüchtlinge und Aktivisten persönlich kennenlernen. Dann gingen wir auf eine selbstgeführte Stadttour durch Den Haag, bei der wir verschiedene Sehenswürdigkeiten wie das Schloss, den Binnenmarkt (Sitz des niederländischen Parlaments) und verschiedene Kirchen besuchten. Dabei wurden wir im Finanzministerium der Niederlande auf einen Kaffee eingeladen.

Unseren folgenden freien Tag nutzen wir, um zum Strandviertel Scheveningen zu
laufen. Dabei sahen wir die letzten Überreste des Atlantikwalls, welcher die Landschaft bis heute prägt.

Am letzten Tag besuchten wir den Friedenspalast, welcher u.a. Sitz des Internationalen Gerichtshofs und des Internationalen Schiedsgerichtshofs ist. Nach einer Audiotour über die Geschichte des Friedenspalastes und der Bedeutung internationalen Rechts im Besucherzentrum startete schließlich
unsere Führung durch den eigentlichen Palast. Dort lernten wir viel über die
politische und historische Bedeutung des Friedenspalastes als Monument des Weltfriedens und konnten die Räumlichkeiten besuchen. Dort gibt es auch viele Kunstwerke zu sehen, die jeweils Geschenke verschiedener Staaten sind und sich auf kreative und tiefgründige Weise mit dem Thema „Frieden“ beschäftigen. Am Nachmittag traten wir schließlich nach einem schönen Aufenthalt in Den Haag unsere Heimfahrt an.

Studienfahrten

SICoR organisiert jedes Jahr eine Studienfahrt, die uns im Frühjahr in interessante Städte Europas führt. Vor Ort besuchen wir Institutionen und kommen mit Experten ins Gespräch, erkunden aber natürlich auch die Stadt.
Wir freuen uns über jeden Teilnehmer, der sich entschließt mitzukommen oder mithelfen will das Ganze zu organisieren.